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BTHVN2020 | Detmold: Beethoven-Stummfilm mit Orgelimprovisation

„In Fritz Kortner ist ein Darsteller von ganz großem Format für den Tonheros gewonnen worden,“ schreibt das Neue Wiener Tageblatt in seiner Rezension der anlässlich des 100. Todestages gedrehten österreichischen Beethoven-Stummfilmbiografie aus dem Jahr 1927. „Der Künstler hält sich von Kitsch und Geschmacklosigkeit völlig fern und versteht es, die geniale Art des Gewaltigen wunderbar zu verkörpern.“
Auch heute noch zieht einen der Film von Hans Otto Löwenstein, der das Leben Ludwig van Beethovens von seiner Kindheit in Bonn über seine großen Erfolge als Komponist bis hin zu seinem tragischen Ende nachzeichnet, von der ersten Minute an in den Bann. Zum 250. Geburtstag erstmals digitalisiert, wird er auf der großen Leinwand im Konzerthaus der Hochschule präsentiert und – wie seinerzeit bei Stummfilmen üblich – an der Orgel improvisierend begleitet.
Die ersten, vom Vater wohlwollend vom Sessel aus verfolgten häuslichen Klavierübungen des 10-Jährigen. Beethovens Entdeckung durch Joseph Haydn beim Orgelspiel in einer Bonner Kirche. Seine Frauengeschichten, darunter die enttäuschend verlaufende Liebe zu seiner Schülerin Gräfin Giulietta Guicciardi. Und natürlich der dramatische Moment, in dem die Taubheit Besitz von Beethoven ergreift: Man darf gespannt sein, wie der Improvisationsspezialist Tomasz Adam Nowak Schlüsselszenen des Filmes musikalisch bebildert und ob er auch dem unfreiwilligen Humor Raum gibt, der aus der Distanz von fast 100 Jahren beim Betrachten immer wieder aufblitzt.
Foto: © Filmarchiv Austria
Spielstätte
32756 Detmold
Info zu Eintrittspreisen
Eintritt 8 €
Schüler und Studierende frei