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Mai
29.05.2021 | Festival

Julius Eastman - Right thought, right music.


Das Multitalent Julius Eastman - Komponist, Pianist, Sänger, Tänzer - war ein

Grenzgänger: als Schwarzer in der weiß dominierten Neue-Musik-Szene von New York, als ganz bewußt geouteter Schwuler in einer reichlich homophoben Gesellschaft, und als Grenzgänger verschiedenster musikalischer Genres von E-, Minimal- bis Jazz- Pop- Impro- und Disco-Musik.

Das Ensemble TRA I TEMPI stellt in 3 aufeinanderfolgenden Konzerten eine repräsentative Auswahl Eastmans Kompositionen vor. Die Stücke Crazy Nigger, Gay Guerilla und Colors stehen beispielhaft für seine kritische gesellschaftspolitische Haltung.

 

Veranstaltungen um 18, 19:30 und 22 Uhr

Wie kommt der afro-amerikanische Komponist Julius Eastman ins Beethovenjahr?

Beide Komponisten weisen verblüffende Ähnlichkeiten auf, sie haben weder im Leben noch in der Kunst ihre unangepassten Meinungen versteckt, beides musikalische Visionäre. Eastman entwirft und erweitert das Konzept von Minimal Music, bevor dies überhaupt en vogue ist und nutzt die Ausdruckspalette unterschiedlichster Stilistiken von E- bis Disco-Musik, Jahre vor "cross over".

 

1. Konzert, 18h

Crazy Nigger (1978) für Ensemble

 

2. Konzert, 19:30h

Colors (1973) für 14 Frauenstimmen

Macle (1971) für Stimmen

Buddha (1984) für Stimmen

 

3. Konzert, 22h

Femenine (1974) für Ensemble

 

Die Titel der “Nigger Series”, wozu die Komposition „Crazy Nigger“ gehört, waren so umstritten, dass sie bei einer Aufführung an der Northwestern University 1980 unterdrückt wurden.

Die Uraufführung wurde mit 4 Flügeln realisiert, aber Eastman betont, er könne sich ganz andere Instrumente vorstellen. TRA I TEMPI wird mit Flöte, Klarinette, Viola, Cello, Schlagzeug, Klavier und Stimme vielfarbig.

Eastmans Musik war lange verschollen; infolge seines kompromisslosen Lebens ist er obdachlos gestorben. Wiedergefundene Skizzen und Radiomitschnitte müssen erst aufführungsfähig gemacht werden, wie Colors, Buddha und Macle.

In „Colors“ sind die Stimmen nach Regenbogenfarben gruppiert, von orange bis purple. Black bleibt eine vereinzelte Stimme. Die skizzenhafte Partitur von „Colors“ wurde von Michael Veltman für TRA I TEMPI transkribiert und wiederuraufgeführt.

„Buddha“ stammt aus dem Jahr 1984 und ist eine der letzten Kompositionen von Julius Eastman. Sie besteht aus einem einzelnen Notenblatt. Oval eingekreist:

Einzeltöne und Melodiefragmente von den höchsten bis zu den tiefsten singbaren Lagen. Von oben links schaut ein Auge.

„Femenine“ - ein Spiel mit patterns, die Eastman „organic music“ nennt. TRA I TEMPI wird sich 69 Minuten versenken in Femenine‘s bassline, die der Hörer nie wieder vergessen wird.

Spielstätte

Theater im Ballsaal
Frongasse 9
53121 Bonn

Info zu Eintrittspreisen

15,- €/ erm. 9,- €
Festivalkarte 30,- €/erm. 18,- €
Gruppenermäßigung auf Anfrage
info@theater-im-ballsaal.de

Info zu Tickets

Karten bestellen:
theaterimballsaal
Telefon 0228. 79 79 01
Fax 0228. 79 79 02
E-mail: karten@theater-im-ballsaal.de

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