Dez
Ludwig van

Veranstalter
Beethoven als Tonkünstler komponierte so einzigartig, dass er selbst in kurzen Fragmenten sofort als Beethoven erkennbar ist. Dieser Charakteristik bedient sich Mauricio Kagel in Ludwig van (1969), indem er verschiedene Werkausschnitte Beethovens gleichzeitig, hinter-einander, überlagert und verfremdet ertönen lässt. In Zusammenarbeit mit der Paul-Sacher-Stiftung entwickelt das Ensemble Musikfabrik eine Konzertfassung der originalen Schallplattenaufnahme Ludwig van auf Basis der handschriftlichen Skizzen Kagels, die sich im Besitz der Sacher-Stifung befinden.
Mauricio Kagel (1931-2008) war einer der berühmtesten und vor allem außergewöhnlichsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Außergewöhnlich, da er sich stets am Rande zeitgenössischer musikästhetischer Strömungen, aber inmitten der Musikgeschichte befand und diese in seinen Werken reflektierte, kommentierte und zuweilen persiflierte. Die medialen Mittel der künstlerischen Umsetzung waren dabei nicht minder vielseitig wie die Themen, die Kagel in seinen musikalischen, szenischen, radiophonen und filmischen Kompositionen behandelte. Kagel war der Auffassung: „Eine Verfremdung von Beethoven ist vielleicht notwendig, um das beißende, das avantgardistische in seiner Musik wieder zu zeigen.“ (Skizzen zu Ludwig van in der Paul-Sacher-Stiftung, Basel). Kagels kompositorische Herangehensweise schafft ideale Voraussetzungen, diese visionäre Schicht des Tonkünstlers Beethoven für heutige Ohren neu freizulegen.
Spielstätte
53111 Bonn
Info zu Eintrittspreisen
Eintritt frei - Das Konzert findet im Rahmen der Ausstellung Zeitgenosse Beethoven statt.